Der BMW Z4 der zweiten Generation (intern E89) ist trotz 115.000 gebauter Exemplare auf deutschen Straßen eher selten zu sehen. Der von 2009 bis 2016 gebaute Roadster ist mit seinem Stahlklappdach als Ganzjahresauto geeignet. Vermutlich wird er von vielen aber nur als Sommerauto verwendet, denn oben ohne macht er am meisten Spaß. In meinem Freundeskreis hatte ich Gelegenheit einen BMW Z4 in Orionsilber mit dem kleinen 6-Zylinderbenziner fahren zu dürfen.
Das Design des BMW Z4 wirkt auf mich auch nach inzwischen 8 Jahren immer noch gelungen. Mit seiner langen geschwungenen Motorhaube, den Sicken und Kanten an der Seite sowie dem durchgestylten Heck braucht er sich neben aktuellen BMW-Modellen nicht zu verstecken. Durch seine geringe Höhe (1,29 m) steht der Wagen satt auf der Straße. Im Straßenverkehr wird der Wagen aufgrund seine flache Form, z.B. hinter einem SUV, aber gerne mal übersehen. Dies hat während der Probefahrt zu einigen brenzligen Situationen geführt. So wurde mir beispielsweise einmal die Vorfahrt genommen.
Zeitloses Design beim BMW Z4 innen wie außen
Auch im Inneren zieht sich das straffe Design fort. So fordert die niedrige Fahrzeughöhe von Fahrer und Beifahrer Gelenkigkeit beim Ein- und Aussteigen – denn zum Sitz geht es tief nach unten. Ansonsten bietet der Innenraum ausreichend Platz für zwei. Der Kofferraum bietet bei geöffnetem Dach Platz für eine flache Reisetasche, bei geschlossenem Verdeck ausreichend Raum für den Großeinkauf der Familie. Im Vergleich zu anderen BMWs aus dieser Zeit ist das Armaturenbrett erfrischend eigenständig gestaltet mit seinem einfahrbaren Bildschirm sowie den Klimaanlagenreglern im Retro-Look.
Für Automobile Gourmets: Der kleine Reihen-6-Zylinder
Der wunderbare Reihen-6-Zylindermotor ist ein Quell der Freude. Allein der sonore Klang begeistert mich schon im Stand. Bei der Kraftentfaltung muss man bedenken, dass der Motor noch ohne Kompressor- oder Turbolader auskommen muss und entsprechend Drehzahl benötigt. Dies führt dazu, dass ich mich auf der Autobahn bei der Beschleunigung von einem VW Passat TDI geschlagen geben muss. Die 6-Gangschaltung passt gut zum Motor, auch wenn mir persönlich die BMW-Schaltungen in den unteren Gängen zu schwergängig sind.
Die bessere Umgebung für einen BMW Z4 ist die Landstraße. Hier kann man bei geöffnetem Dach die Düfte der Landschaft aufnehmen, dem Motor lauschen und seine Runden drehen. Die Abstimmung des BMW Z4 ist in Summe komfortabel und dennoch direkt genug, um den Roadster sportlich bewegen zu können.
Für mich ist der BMW Z4 ein zeitloser Roadster– tolles Design, toller Motor und gute Fahreigenschaften.
Als Gebrauchter inzwischen bezahlbar
Einen gebrauchten BMW Z4 kann man inzwischen zu Preisen ab 20.000,- € bekommen. Meine Empfehlung sind ganz klar Modell mit den 6-Zylinder-Benzinmotoren. Ein Highlight ist hierbei der aufgeladene sDrive 35i mit zwei Turboladern und 306 PS. Am besten sieht der BMW Z4 in Tiefsee-Blau-Metallic aus (damit wurde er seinerzeit auch vorgestellt). Zum besonderen Hingucker wird er in Valencia-Orange.
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Leistungsdaten des von mir gefahrenen BMW Z4
Motor: | Reihen-6-Zylinder-Benzinmotor |
Kraftübertragung: | 6-Gang-Handschaltung (Heckantrieb) |
Hubraum: | 2.497 cm³ |
max. Leistung: | 150 kW / 204 PS |
Beschleunigung von 0-100 km/h: | 6,6 s |
Durchschnittsverbrauch auf 100 km (kombiniert): | 8,5 l |
Höchstgeschwindigkeit: | 242 km/h |
Abmessungen (L x B x H): | 4.239 x 1.790 x 1.291 mm |
Text: AS
Fotos: AS
„Dies führt dazu, dass ich mich auf der Autobahn bei der Beschleunigung von einem VW Passat TDI geschlagen geben muss.“
Kann ich nicht nachvollziehen, da dieser deutlich schwerer ist. Klar, man muss halt gewillt sein, ein oder auch mal zwei Gänge runter zu schalten. Aber ein Standard Passat TDI fährt einem auch mit „nur“ 204 PS ganz sicher nicht davon…
Hallo Chris,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Motor im Z4 ist schon ein Sahnestück – allerdings fehlt ihm ein Turbolader.
Um also die 204 PS zu spühren, muss man den Motor mit hohen Drehzahlen fahren und entsprechend Schalten.
Viele Grüße, Alexander